Grüne machen sich für Verkehrsberuhigung im Mecklenbecker Zentrum stark Dingbängerweg als Fahrradzone

Westfälische Nachrichten Münster-Mecklenbeck –

Der Dingbängerweg soll vom Durchgangsverkehr wirkungsvoll entlastet und damit ein attraktives Zentrum im Herzen Mecklenbeck geschaffen werden. Dafür setzt sich Bezirksbürgermeister Jörg Nathaus ein. Von Thomas Schubert Mittwoch, 24.02.2021, 19:28 Uhr  aktualisiert: 24.02.2021, 19:30 Uhr

Heiko M. Kosow (2.v.l.) stellte den Grünen-Politikern (v.l.) Elmar Post (Verkehrsausschuss), Jörg Nathaus und Michael Fiege (GAL MS-West) vor Ort seine Fahrradzonen-Idee für den Dingbängerweg vor.
Heiko M. Kosow (2.v.l.) stellte den Grünen-Politikern (v.l.) Elmar Post (Verkehrsausschuss), Jörg Nathaus und Michael Fiege (GAL MS-West) vor Ort seine Fahrradzonen-Idee für den Dingbängerweg vor. Foto: sch

Wenn am Donnerstag (25. Februar) der Ausschuss für Verkehr und Mobilität tagt, dann wird er sich mit einer kurzfristig eingebrachten Anregung der Grünen-Fraktion der Bezirksvertretung Münster-West befassen dürfen. Dabei geht es um den Dingbängerweg:  Die Grünen um Bezirksbürgermeister Jörg Nathaus liebäugeln damit, die vielbefahrene Verkehrsader im Herzen Meck­lenbecks zu einer „Fahrradzone“ zu machen.

Die Idee dazu erhielten Nathaus und seine Mitstreiter von  Heiko M. Kosow  . Der Arnsberger Regierungvizepräsident a. D. und Anwohner des Meckmannwegs wandte sich am Dienstag an den Bezirksbürgermeister, der auf Anhieb ein offenes Ohr für den Vorschlag hatte. Fahrradzonen sind relativ neu, und das dazugehörige Verkehrszeichen wurde erst im April 2020 in die Straßenverkehrsordnung aufgenommen.

In Fahrradzonen gilt rechts vor links. Radfahrer, Elektrokleinstfahrzeuge und andere zugelassene Fahrzeuge dürfen in den Zonen nicht mehr als 30 Kilometer pro Stunde fahren. Sie dürfen dies aber getrost nebeneinander tun. Handelt es sich um eine echte Fahrradzone, dann müssen andere Fahrzeuge draußen bleiben. Zusatzzeichen machen allerdings auch die Nutzung besagter Zonen durch herkömmliche Pkw, Lkw, Motorräder und Linienbusse möglich. Sie müssen sich dem Radverkehr jedoch unterordnen. Und genau das schwebt den Stadtbezirks-Grünen vor.

Wurde erst im April 2020 in die Straßenverkehrsordnung aufgenommen: das Verkehrszeichen Fahrradzone.

Wurde erst im April 2020 in die Straßenverkehrsordnung aufgenommen: das Verkehrszeichen Fahrradzone.

Wenn der Ausschuss für Verkehr und Mobilität sich bei seiner Sitzung mit dem geplanten Bau von zwei Mittelinseln (Querungshilfen) auf dem Dingbängerweg befasst, dann soll zugleich über die Fahrradzonen-Anregung gesprochen werden und – so Einigkeit erzielt werden kann – auch auf eine der Mittelinseln, nämlich die am Stadtteilzentrum, vorerst verzichtet werden. Die Insel an der Peter-Wust-Schule soll zur Verbesserung der Sicherheit für die Grundschüler, so Nathaus bei einem Ortstermin, aber beibehalten werden.

Darüber hinaus erhofft sich der Bezirksbürgermeister, dass die Verwaltung eine „Gesamtüberplanung“ des Dingbängerwegs mit dem Ziel „Verkehrsberuhigung“ in Angriff nimmt und die Fahrradzonen-Idee einbezieht.

Anders als durch den alleinigen Bau der Mittelinseln erhöhe eine Fahrradzone die Verkehrssicherheit ganz erheblich, sagt Kosow. Vier weitere Einrichtungen für Kinder und Jugendliche sowie die Seniorenwohnanlage könnten profitieren. „Der ruhigere Verkehr in der Fahrradzone erhöht außerdem die Wohnqualität.“ Liefer- und Einkaufsverkehr könne weiterhin stattfinden. Die bestehende Fahrradstraße am Hof Hesselmann vorbei zum Meckmannweg könne problemlos einbezogen werden. Allerdings müsse der Dingbängerweg zu einer Gemeinde-/Ortsstraße zurückgestuft werden. Was allerdings nicht schädlich sei, schließlich gehe es darum, ein attraktives Ortszentrum zu schaffen. Durchgangsverkehr könne ohnehin dazu gebracht werden, künftig die Fritz-Stricker-Straße zu nutzen.

Es gehe darum, in Mecklenbeck endlich ein wirkliches Zentrum zu schaffen. Und er habe die Hoffnung, dass eine Fahrradzone einer von vielen kleinen Bausteinen auf diesem Weg sein könne, betont Jörg Nathaus.

In Bremen wurde im vergangenen Jahr Deutschlands erste Fahrradzone eingerichtet. Sie ist Kernbaustein eines dort entstandenen Fahrradmodellquartiers. Es umfasst zwölf Straßen und rund 2,5 Kilometer Straßenraum. In Münster gibt es derzeit noch keine Fahrradzone.

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